ln Zusammenhang mit dem Thema lnklusion wird deutlich, dass bestehende Probleme in erster Linie durch Ideologien entstehen. Definiere ich Defizite, habe ich Störungen, verbinde ich diese mit Schuld, habe ich Schuldige. Lasse ich jedoch das Bewertungssystem außen vor und beobachte lediglich, erhalte ich andere Ergebnisse: Verhaltensbandbreiten, individuelle Sichtweisen, Körpergleichgewicht, Ungleichgewicht. Und genau hier setzt das Konzept der Evolutionspädagogik an. lm Modell der Evolutionspädagogik werden Lern- und Verhaltensauffälligkeiten generell über die Körperebene diagnostisch aufgeschlüsselt. Das Wesen der Körperebene ist Bewegung und Gleichgewicht. ln der Evolutionspädagogik zeigen sich Lern- und Verhaltensprobleme als Bewegungsblockaden. Mit den Worten des bekannten Neurologen Antonio Damasio ausgedrückt heißt das: „Der Körper ist die Landschaft für Gefühle“. Das Auflösen der Blockaden geschieht durch die Herstellung eines speziellen Körpergleichgewichts mit den evolutiven Bewegungen. Und dann ändert sich auch die individuelle Wahrnehmung; denn Wahrnehmung bestimmt das Verhalten. Kinder verstehen heißt, ich muss herausbekommen, wie das Kind die Welt wahrnimmt.